Institut für Stahlbau Forschung Forschungsprojekte
Integrierte und nachhaltigkeitsorientierte Deckensysteme im Stahl- und Verbundbau (InaDeck)

Integrierte und nachhaltigkeitsorientierte Deckensysteme im Stahl- und Verbundbau (InaDeck)

Leitung:  Peter Schaumann
Team:  Jörg Sothmann, Franziska Löhr
Jahr:  2011
Datum:  01-01-11
Förderung:  AiF Projekt gefördert durch das BMWi
Laufzeit:  01.01.2011 - 31.06.2013

Projektbeschreibung

Nachhaltiges Bauen wird heutzutage konkret eingefordert und muss dazu von den einzelnen Bauweisen umgesetzt werden. Ein Verfahren zur Nachhaltigkeitszertifizierung von Bürogebäuden wurde in Deutschland durch die Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) erstellt, für Wohn- und Industriebauten werden derzeit ähnliche Verfahren erarbeitet.

Der Geschossbau spielt sowohl wegen der wirtschaftlichen Bedeutung und der erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt als auch wegen seiner sozialen Relevanz eine maßgebliche Rolle für die Nachhaltigkeit. Decken stellen mit ca. 60 - 80% den maßgebenden Teil des Rohbauvolumens dar. Sie erfüllen tragende und aussteifende Funktionen, bilden den Raumabschluss und müssen somit statischen, bauphysikalischen, nutzungsbedingten und ästhetischen Anforderungen genügen. Durch ein Deckensystem mit großen Stützweiten und integrierter Gebäudetechnik, die von oben eingebaut, gewartet und ausgetauscht werden kann, können Räume auf der Geschossfläche variabel angeordnet werden. Fertigteilkonstruktionen in Stahl- und Stahlverbundbauweise besitzen hier ein großes Potential, da sie wegen moderner hochfester Baustoffe eine hohe Tragfähigkeit bei gleichzeitig filigranen Querschnitten aufweisen. Die Entwicklung von innovativen Deckensystemen ist Grundlage für eine flexible Gebäudestruktur im Sinne der Nachhaltigkeit. Die Nutzungsdauer von Gebäudestrukturen wird durch die Möglichkeit einer Umnutzung signifikant erhöht. Bisher sind jedoch die hierfür erforderlichen Grundlagen, Methoden und Hilfsmittel für den Stahlbau nicht ausreichend erforscht.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Grundprinzipien für Entwurf, Herstellung und Nutzung von integrierten Deckensystemen in Stahlverbundbauweise unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit. Entgegen der spezifischen Betrachtung einzelner Fachdisziplinen mit ihren unterschiedlichen Verfahrensweisen und Lösungsansätzen, sollen im Rahmen einer integralen Planung von Tragwerksplaner, Brandschutzingenieur und Gebäudetechniker die maßgebenden Einflussgrößen identifiziert und gemeinsam Lösungen entwickelt werden. Die neuen Deckensysteme zeichnen sich durch große Spannweiten, optimierten Ressourceneinsatz und integrierte, leicht austauschbare Gebäudetechnik sowie Heiz- und Kühlfunktion aus. Feuerwiderstand und bauphysikalische Eigenschaften sind ebenso wesentliche Anforderungen an multifunktionale Deckensysteme.

Das IGF-Vorhaben ZN04213/10 der Forschungsvereinigung Stahlanwendung e.V. –FOSTA, Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und –entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Vertragspartner

  • Institut für Stahlbau, Leibniz Universität Hannover
  • Lehrstuhl und Institut für Massivbau, RWTH Aachen
  • Lehrstuhl für Stahl- und Leichtmetallbau, RWTH Aachen
  • Institut für Entwerfen und Konstruieren, Abteilung Gebäudetechnik, Leibniz Universität Hannover